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Rezensionen
Handbuch gegen rechte Lügen Ein Bericht von Volker Stahl "Zyklon B war lediglich ein Entlausungsmittel", "Die Engländer sind die Erfinder der KZ's" oder "Die Wehrmachat war nicht am Holocaust beteiligt". Oft stehen Lehrer, Erzieher und Sozialarbeiter derartiegen Lügen, Scheinargumenten und Halbwahrheiten der rechten Szene hilflos gegenüber. Zwar sind nur wenige Zeitabschnitte so umfassend erforscht wie das Dritte Reich, eine ausreichende pädagogische Handreichung mit Argumenten und Quellenhinweisen gegen die 'Alt - und Neonazis' betriebene Geschichtsvernebelung gab es bis her nicht. Der Hamburger Student, Markus Tiedemann, hat die Lücke jetzt geschlossen. "Mein Buch bringt zwar für die Fachwissenschaft nicht Neues", räumt Tiedemann ein, " die in der Jugendarbeit tätigen Pädagogen können jetzt aber endlich auf ein Handbuch zurückgriefen. Die Publikation hilft ihnen, die Lügen der Faschisten sofort zu entlarven." Wie wichtig es ist, den Rechten argumentativ Paroli bieten zu können, hat der heute sechsundzwanzigjährige selbst erfahren. Als "Jugendarbeiter" in Braunschweig und in zahlreichen Schulen Hamburgs und Schleswig-Holstein suchte Tiedemann das Gespräch mit rechts denkenden Jugendlichen. "Das Eintauchen in die Szene war sehr lehrreich. Ich wurde mit pseudo-wissenschaftlichen Studien wie dem Leuchter-, oder Remer-Report konfrontiert und wußte nicht, wie ich daruaf reagieren sollte." Der Autor hat alle benutzten Wuellen in einem umfassenden Appartat mit Anmerkungen zusammengestellt und gibt zahlreiche Literaturhinweise zum Weiterforschen. Markus Tiedemann: "In Auschwitz wurde niemand vergast." 60 rechtradikale Lügen und wie man sie widerlegt. Verlag an der Ruhr, Mülheim DM 24,80 ISBN 3-86072-275-1 |
© Birgit Pauli-Haack 1997