Vernichtungskrieg
Verbrechen der Wehrmacht von 1941 bis 1944

Übersicht
"Das Haus in der Stadt"

Eine Auswahl ihrer Gedichte und Bilder hat HMK bei "Netzauge" ins Internet gestellt.

HMK, die Autorin von "Ein Haus in der Stadt" stellt sich vor.
(...) Also nachfolgend einige Beweggründe über mein Handeln
und Denken im Sinne „Wider des Vergessens"...

Ich selbst, 1947 in Schleswig / Kreis Schleswig geboren, in den ersten
Lebensjahren im Flüchtlingslager Silberstadt aufgewachsen, Familie während
des Krieges aus Danzig geboren, habe Schrecken und Nachwirkungen des Krieges
und des Naziregimes miterlebt. Diese frühkindlichen Erlebnisse und erste
Schreckensbilder über Vernichtungslager mit ca. 13 Jahren haben mich tief
geprägt. Ein natürliches Gefühl der tiefen Scham haben diese Bilder in mir
unauslöschbar hinterlassen. Früh trat ich in Rede und Diskussionen für
humanes Denken und Handeln ein.

Ich begreife die Schöpfung, das Leben auf unserem Planeten mit seinen
vielfältigen Kulturen als einen lebendigen Organismus, der sich durch
Kontakte, Erfahrungen, Vermischungen befruchtet und so der Evolution dient.

Positives Denken, Optimismus, Kreativität, Tatkraft, Ausdauer,
Feinfühligkeit im Denken und bedachtes Handeln sind ständig erforderlich um
eine demokratische Gesellschaft aufrecht zu erhalten, in der jeder ein
großes Maß an Freiheit in unserem Land verwirklichen kann.

Ein Gut, das es freiheitsfeindlichen Kräften gegenüber zu verteidigen gilt
---- Im Sinne wider des Vergessens ----

Daß Israel heute mit Deutschland freundschaftliche Kontakte, diplomatische
Beziehungen pflegt, ist für mich keine Selbstverständlichkeit.

Immer wieder mache ich mir bewußt, welche menschliche Leistung es bedeutet,
unserem Land die Hand zur Versöhnung gereicht zu haben. Wäre ich immer
wieder aufs Neue bereit einem Volk zu vergeben, wenn

         mein Kind
         meine Mutter
         mein Vater
         meine Geschwister
         meine Freunde
         meine Verwandten
         meine Nachbarn
         mein Volk

dem unsagbaren Vernichtungstod zugeführt worden wären?
Könnte ich immer wieder, in allen Lebenslagen, aufs Neue vergeben? Welch
Gnade für unser Land mit seinen Menschen. (Finanzielle Wiedergutmachung ist
für mich übrigens eine Selbstverständlichkeit!)

Für mich als Nachkriegsgeborene bleibt nur eine mögliche Antwort:

Humanes Denken und Handeln, Förderung der demokratischen Kräfte im Sinne
unserer Verfassung. Diese Arbeit hat bei mir schon in meiner Familie
begonnen. Wie ich denke, ein sehr wichtiger Faktor in unserer Gesellschaft.
Heute setzt sich die Auseinandersetzung auch in meiner künstlerischen Arbeit
fort.

Das Gedicht  „Das Haus in der Stadt" ist aus spontaner Betroffenheit während
des Besuchs der Ausstellung „Vernichtungskrieg - Verbrechen der Wehrmacht
1941-1944" entstanden.


(...)

HMK


© Birgit Pauli-Haack 1997
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