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KZ Dachau das erste Konzentrationslager

Dokumentation


Geschichte des Lagers Dachau
Bereits am 21. März 1933 hatte Heinrich Himmler - damals kommisarischer Polizeipräsident von München -
in einer Pressekonferenz bekannt gegeben, daß am 22. März 1933 in der Nähe von Dachau das erste
Konzentrationslager für kommunistische und sozialdemokratische Funktionäre eröffnet werde.
In dem anfangs für 5.000 Gefangene geplanten Lager sollten in erster Linie die politischen Gegener ausgeschaltet und
kaltgestellt werden. Dann wurden neben Juden, Zigeunern, oppositionellen Geistlichen, alle dem NS-Regime unliebsamen
deutschen Bürger inhaftiert. Dazu versuchte man, diese Gefangenen
zu diskriminierenm indem auch Strafgefangene,
Homosexuelle und sog. "Asoziale" in die Konzentrationslager gebracht wurden. Da die Zahl der Verhafteten laufend zunahm,
mußten die Gefangenen bereits 1937 ein größeres Lager bauen.
In den Jahren 1939 - 1945 reflektierte die Zusammensetzung der Gefangenen nach Nationalitäten den Verlauf des Krieges:
aus jedem Land, in das deutsche Truppen einmarschierten, kamen bald danach die ersten Häftlingstransporte. Durch die
Deportation der geistigen und politischen Führungsschicht der überfallenen Länder versuchte man, den
Widerstand gegen die deutsche Besatzung unmöglich zu machen; die jüdischen Bürger wurden überall verfolgt.
In den letzten Kriegsjahren diente dieser Menschenraub in immer stärkerem Masse dazu, Sklavenarbeiter für die
deutsche Rüstungsindustrie zu beschaffen.
Als das Konzentrationslager Dachau am 29. April 1945 befreit wurde, befanden sich in den katastrophal überfüllten
Baracken mehr als 30.000 Überlebende aus 31 Nationen und noch einmal ebenso viele Gefangene in zu Dachau gehörenden
Außenlagern.
In den zwölf Jahren seines Bestehens wurden im Lager Dachau 206.000 Häftlinge registriert. Nicht mehr feststellbar
ist die Anzahl der "nicht registrierten" Einlieferungen. Für den selben Zeitraum wurden 31.951 Todesfälle
beurkundet.
Doch die Zahl aller Toten des Lages Dachau - einschließlich der Opfer von Einzelexekutionen, Massenerschießungen
und der letzten Todesmärsche die noch einmal in die Tausende gehen, läßt sich nicht mehr ermitteln. Bereits
vor der Befreiung entstand im Lager das Comité International de Dachau als geheime Organisation mit dem Ziel, einen
für den letzten Moment geplanten Massenmord der SS an den Häftlingen zu verhindern.
In den Wochen nach der Befreiung war diese Organisation maßgeblich daran beteiligt, die Verpflegung der
überlebenden, die Versorgung der Kranken und schließlich die Rückführung der befreiten Gefangenen in ihre
Heimatorte und -länder zu organisieren.
Anschließend wurden im Lager die von der US-Armee festgenommenen Angehörigen der SS bis zum Abschluß der in
Dachau durchgeführten Kriegsverbrecherprozesse inhaftiert. Dann wurden Flüchtlinge und Heimatlose in den
Baracken untergebracht, von denen einige noch 18 Jahre dort leben mußten, bis sie in normale
Wohnungen ziehen konnten.
Als 1955, zum 10. Jahrestag der Befreiung das erste Internationale Treffen der ehemaligen Gefangenen in Dachau stattfand,
beschloß man - angesichts des verwahrlosten Zustand des Lagers - die Neugründung des Comité International
de Dachau, um als Organisation der ehemaligen "Dachauer" geschlossen die Forderung nach einer würdigen Mahn- und
Gedenkstätte zu erheben.
1960 wurde als erstes Ergebnis dieser Bemühungen zunächst ein provisorisches Museum im Krematoriumsgebäude
errichtet. Am 9. Mai 1965, endlich, konnte die jetzige Gedenkstätte mit Museum feierlich eröffnet werden.
Sie entstand nach den Vorstellungen und Plänen des Comité International de Dachau mit finanzieller
Unterstützung des Freistaates Bayern.
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Als 1964/65 das Gelände des ehemaligen Lagers in eine Gedenkstätte umgewandelt wurde,
waren die Baracken baufällig und zum Tiel umgebaut. Sie mußten abgerissen werden. Zwei Baracken wurden
rekonstruiert, von denübrigen beließ man nur die Fundamente.zurück
Die größten Außenlager des Konzentrationslagers Dachau
Nürnberg, Lauingen, Asbach, Landshut, Burgau, Ampfermoching, Eching, Horgau, Augsburg, Mühldorf, Kaufering, Rothschwaige, Karlsfeld, Emmerting, Türkheim, Allach,
München, Trostberg, Ottobrunn, Germering, Landsberg, Saulgau, Kaufbeuren, Stephanskirchen, Kempten, überlingen, Bad Tölz, Salzburg, Radolphzell, Kottern,
Friedrichshafen, Blaichach, Fischen, Neustift.zurück
© Birgit Pauli-Haack 1997 Zuletzt geändert: 13. November 1997
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